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Revidierung von Stromrichtern im hohen Norden

18.11.2021

Ryan Paget, Automatiker EFZ Lernender im 4. Lehrjahr erhielt die Chance vom 17. Oktober 2021 – 29. Oktober 2021 für Alstom im Ausland erste Berufserfahrungen zu sammeln.

Am Sonntag, 17. Oktober 2021 startete mein Finnlandabendteuer gemeinsam mit zwei Arbeitskollegen. Wir trafen uns um 09:15 Uhr am Flughafen Zürich. Mit einem stündigen Zwischenhalt in Helsinki war unser Ziel Oulu, wo sich auch unser Arbeitsort für die nächsten zwei Wochen befand. Am späten Nachmittag trafen wir endlich in unserem Hotel ein. Uns wurden drei kleine Hotelzimmer zugeteilt. Wir stellten unsere Koffer hin, um uns auf Restaurantsuche zu begeben und so erste Erfahrungen mit der finnischen Küche zu machen. 

Am nächsten Morgen frühstückten wir gemeinsam, packten unsere Sachen für unser Arbeitstag zusammen und fuhren mit einem Taxi ins VR Finnland Depot. Unser Auftrag für die nächsten zwei Wochen beinhaltete die Revidierung sämtlicher Stromrichter. Der Stromrichter einer Lokomotive dient dazu, dass der Motor in beiden Fahrtrichtungen beschleunigt oder abbremst werden kann.

Die Ventilsätze im Stromrichter werden in Zürich kontrolliert, repariert und schlussendlich wieder nach Oulu transportiert, wo sie von den Mitarbeitenden von Ort angeschlossen werden. Pro Stromrichter gibt es sieben Ventil-sätze. Mit den Ventilsätzen arbeite ich in meinem Berufsalltag schon länger, jedoch war es spannend, vor Ort zu sehen, wie und wo sie eingesetzt werden. 

Es dauerte fast vier Tagen, bis wir den ersten Stromrichter fertig revidieren konnten. Nachdem wir alles gereinigt, ersetzt, kontrolliert und jedes Käbelchen richtig montiert hatten, war es an der Zeit, Öl in den Stromrichter fliessen zu lassen. Das Öl wird durch Filtern gepumpt, damit das Innenleben des Stromrichters schön sauber ist. Während dem Zirkulieren des Kühlöls steigt dessen Temperatur auf ca. 60 Grad Celsius. Da die übrigen Bestandteile des Stromrichters sehr heiss werden, ist das vermeintlich ebenfalls warme Kühlöl trotzdem abkühlend. Es war auch sehr faszinierend mitzuerleben, wie das Endprodukt in der Lokomotive eingebaut wurde.

Unser Aufenthalt im hohen Norden bot uns die Möglichkeit, neben der Arbeit auch Freizeit zu geniessen. Die Finnen sind eine grosse Hockey Nation und so liessen wir uns die Gelegenheit nicht entgehen, der dortigen Leidenschaft ebenfalls zu frönen. Wir entschlossen uns, dem Eishockeyspiel zwischen Oulun Kärpät und IFK Helsinki beizuwohnen. Am Morgen des Spiels frühstückten wir wie gewohnt im Hotel. Auffällig war, dass es im Vergleich zu unseren bisherigen Aufenthaltstagen, viel mehr Gäste im Speisesaal hatte. Es stellte sich heraus, dass die Spieler und der Staff von IFK Helsinki im selben Hotel wie wir logierten.

In der zweiten Woche kamen wir schneller mit unserer Arbeit voran, da wir mittlerweile gut eingespielt waren. Die Arbeiten am zweiten Stromrichter gingen sehr zügig von Statten und wir konnten diesen schnell fertigstellen. Beim dritten allerdings lief nicht mehr alles so reibungslos. Wir hatten den Eindruck, dass alles, was schiefgehen kann, schiefging. Trotzdem blieben wir motiviert und wollten die Revidierung bis zur Abreise beenden, was wir auch erreichten.

Nach zwei Wochen neigte sich unser Finnlandabenteuer dem Ende. Für die Rückreise mussten wir bereits morgens um vier Uhr mit dem Taxi zum Flughafen fahren. Genau wie beim Hinflug hatten wir auch auf dem Rückflug einen Zwischenstopp in Helsinki, welchen wir zum Frühstücken nutzten, bevor wir zurück in die Schweiz abhoben. Die zwei Wochen Finnland war für mich ein grossartiges Erlebnis.

Ryan Paget, Automatiker EFZ Lernender im 4. Lehrjahr, Zürich